Die Erfindung des moderaten Islam: 9/11 und der aktive Umbau der Religion in der islamischen Welt

Alexander Balistreri (Universität Basel) & Simon Wolfgang Fuchs (Universität Freiburg) Der 11. September führte zu einem als «Kampf» stilisiertes Ringen um «hearts and minds» von Muslimen, gar um die «Seele des Islams» selbst. Der Ruf nach Aufklärung und Mäßigung dominierten als Schlagworte. Nicht nur westliche Think-Tanks machten sich auf die Suche nach moderaten Formen des Islams, auch (neue) Regierungen in mehrheitlich muslimischen Ländern wie der Türkei oder Pakistan griffen die Rhetorik auf. Pervez Musharraf formulierte bspw. deutlich, was seine Regierung mit mehr Kontrolle über Moscheen, religiöse Schulen und Druck auf religiöse Gelehrte erreichen wollte: «Die Massen müssen in die richtige Richtung beeinflusst werden. Dies kann der Start einer muslimischen Renaissance sein.» Im Vortrag wollen wir diese Logik, den (autoritären) Umbau des Islams nach 9/11 im globalen Maßstab und seine Folgen in den Blick nehmen.

Alexander Balistreri ist seit 2017 Assistent am Seminar für Nahoststudien der Universität Basel. 2021 Promotion an der Universität Princeton, davor Studium der Politikwissenschaft und Türkei-Studien in Wisconsin, Princeton und Istanbul. Er forscht und lehrt zur modernen Geschichte der Türkei und des Kaukasus sowie zu Fragen der Staatlichkeit, der Grenzziehungen und kollektiven Gewalt.

Simon Wolfgang Fuchs ist Akademischer Rat am Orientalischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und vertritt im akademischen Jahr 2021/22 die Professur für Kultur und Gesellschaft des Islam in Geschichte und Gegenwart an der Goethe-Universität Frankfurt. Er beschäftigt sich mit dem modernen schiitischen Islam und transnationalen islamischen Verbindungen zwischen dem Nahen Osten und Südasien.

Alle Plätze für die Präsenzteilnahme sind bereits ausgebucht.

Für eine Teilnahme via Zoom, bitte mit einer Mail an nahost@clutterunibas.ch anmelden.

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