Details
Ort:
Seminarraum 105, Maiengasse 51, 4056 Basel
Veranstalter:
Seminar für Nahoststudien
Ein Wirken zwischen den Welten: der deutsche Exilwissenschaftler und Künstler Traugott Fuchs
Für deutsche Wissenschaftler:innen war die Türkei nach 1933 ein wichtiger Zufluchtsort. Der von 1934 bis 1997 in Istanbul lebende Romanist Traugott Fuchs stand in der öffentlichen Wahrnehmung zumeist im Schatten bekannterer deutscher Professoren im türkischen Exil. Fuchs war einer der wenigen deutschen Wissenschaftsmigrant:innen, die es vorzogen, auf Dauer in der Türkei zu bleiben. Hierdurch kam Traugott Fuchs grosse Bedeutung als Mittler zwischen unterschiedlichen Wissenschaftskulturen zu. Am Robert College, der späteren Bosporus University, wo er jahrzehntelang unterrichtete, beeinflusste er nachhaltig Generationen von Wissenschaftler:innen in der Türkei. Sein Engagement entfaltete bleibende Wirkung in den Fächern Germanistik und Romanistik, aber auch als aktiver Künstler, der seine Spuren in der zeitgenössischen Kunst in der Türkei hinterliess. Seine Persönlichkeit und sein Wesen prägten die Menschen, die ihnen kannten, mitunter ein Leben lang.
Einen ersten Einblick in diese facettenreiche Forscherpersönlichkeit und seinem umfangreichen Nachlass als Wissenschaftler und Künstler, bietet der von Dr. Richard Wittmann zusammen mit dem Filmemacher Dirk Schäfer produzierte Dokumentarfilm „Traugott“, der an der Universität Basel erstmals öffentlich aufgeführt wird.
Dr. Richard Wittmann ist stellvertretender Direktor des Orient-Instituts Istanbul. Er studierte Rechtswissenschaften, Islamwissenschaft und Turkologie in München und Berlin und promovierte an der Harvard-Universität in den Fächern Geschichte und Nahostwissenschaften. Wittmanns Forschungsinteresse gilt der Rechts- und Sozialgeschichte des Osmanischen Reichs, Fragen der Identität und des Zusammenlebens im osmanischen Vielvölkerstaat und der Republik Türkei, sowie Selbstzeugnissen als historischen Quellen.
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Vortrag und Filmpremiere mit Dr. Richard Wittmann
Datum: Dienstag, 28. März
Zeit: 18.15 – 20 Uhr
Ort: Seminar für Nahoststudien
Seminarraum 105
Maiengasse 51
4056 Basel
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