Prof. Dr. Gregor Schoeler
Emeritus
Philosophisch-Historische Fakultät
Departement Gesellschaftswissenschaften
Fachbereich Nahost-Studien

Emeritus

Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie
Rheinsprung 9/11
4051 Basel
Schweiz

gregor.schoeler@unibas.ch

Gregor Schoeler studierte zunächst Germanistik, Romanistik und Philosophie an der Universität Philipps-Universität Marburg, später Islamwissenschaft und Semitistik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und Justus-Liebig-Universität Gießen. In Giessen wurde er auch 1972 in Islamwissenschaft promoviert. Von 1972 bis 1973 und von 1975 bis 1978 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt zu Abū Nuwās; von 1973 bis 1974 war er Referent am Orient-Institut Beirut, das damals noch von der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft unterhalten wurde. 1978–1980 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in dem von der DFG finanzierten Projekt zur Katalogisierung der orientalischen Handschriften in Deutschland angestellt. 1980 wurde er Hochschulassistent an der Universität Giessen, 1981 erfolgte die Habilitation in Gießen.

1982 erhielt Schoeler einen Ruf an die Universität Basel, wo er bis zu seiner Emeritierung 2009 den Lehrstuhl für Islamwissenschaft innehatte und Vorsteher des Orientalischen Seminars war. Von 1993 bis 2010 war er Mitherausgeber der schweizerischen Zeitschrift Asiatische Studien/Etudes Asiatiques. Im Frühjahr 2000 war er Gastprofessor an der École pratique des hautes études à la Sorbonne in Paris, 0im März 2010 Messenger Lecturer an der Cornell University. Shawkat Toorawa, Professor für arabische Literatur an der Yale University, lobte ihn bei dieser Gelegenheit als „vielleicht den bedeutendsten Gelehrten des frühen Islams“ (may be the most significant scholar of early Islam).

 

· 2006 wurde Schoeler von der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres am Institut de France für sein Buch „Ecrire et transmettre dans les débuts de l’Islam“ der Prix Delalande-Guérineau verliehen.

· 2012 bekam er den „World Prize for the Book of the Year“ der Islamischen Republik Iran für sein Buch The biography of Muḥammad: nature and authenticity (= engl. Übersetzung von Charakter und Authentie der muslimischen Überlieferung über das Leben Mohammeds).

· 2015 erhielt er zusammen mit Geert Jan van Gelder den Sheikh Hamad Award for Translation and International Understanding für die Edition und Übersetzung von Abū l-ʿAlāʾ al-Maʿarrīs Risālat al-Ġufrān (Sendschreiben über die Vergebung).

  • Klassische arabische und persische Literatur, insbesondere arabische Dichtung und ihre Beziehung zur romanischen Dichtung
  • kritische Edition und Uebersetzung herausragender Werke
  • Literaturwissenschaftliche Untersuchungen und Interpretationen.
  • Prophet Mohammed, frühislamische Geschichte, islamische Tradition (Hadîth)
  • Geschichte der Wissenschaften im Islam: Fortleben der Antike
  • Lehrbetrieb vor und nach der Zeit der Medresen (Hochschulen)
  • Frage der Echtheit der frühislamischen Ueberlieferung und des Verhältnisses von Schriftlichkeit und Mündlichkeit
  • Islamische Philosophie, insbesondere Logik, und Kulturgeschichte
  • Katalogisierung orientalischer Handschriften
  • Geschichte der Islamwissenschaft in Basel und in der Schweiz

· Arabische Naturdichtung. Die Zahrīyāt, Rabʿ̄īyāt und Rauḍīyāt von ihren Anfängen bis aṣ-Ṣanaubarī. Eine gattungs-, motiv- und stilgeschichtliche Untersuchung. Steiner u. a., Wiesbaden u. a. 1974, ISBN 3-515-01838-7 (Beiruter Texte und Studien 15).

· Einige Grundprobleme der autochthonen und aristotelischen arabischen Literaturtheorie. Steiner u. a., Wiesbaden u. a. 1975, ISBN 3-515-01966-9 (Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes 41, 4).

· Der Dīwān des Abū Nuwās, Teil IV, Wiesbaden 1982. (Edition der ġazal-Liebesgedichte).

· „Mündliche Thora und Ḥadīth im Islam. Überlieferung, Schreibverbot, Redaktion“, in: Der Islam 66 (1989) 213-251. - Engl. Übers. in „Oral Torah and Ḥadīth: Transmission, Prohibition of Writing, Redaction“, in: Harald Motzki (Hg.): Hadith. Origins and Development. Ashgate Publishing, Aldershot/Burlington 2004, S. 67–108.

· Arabische Handschriften, Teil II. Unter Mitarbeit von H.-C. Graf von Bothmer, T. Duncker und H. Jenni. Franz Steiner Verlag. Stuttgart, 1990.

· Charakter und Authentie der muslimischen Überlieferung über das Leben Mohammeds. De Gruyter, Berlin u. a. 1996 (Studien zur Sprache, Geschichte und Kultur des islamischen Orients NF 14). – Engl. Übersetzung als The Biography of Muhammad: Nature and Authenticity, translated by U. Vagelpohl, edited by J. E. Montgomery, London. New York 2011.

· Ecrire et transmettre dans les débuts de l'islam. Presses universitaires de France. Paris 2002.

· Abū l-ʿAlāʾ al-Maʿarrī: Paradies und Hölle. Die Jenseitsreise aus dem „Sendschreiben über die Vergebung“. Aus dem Arabischen übersetzt und herausgegeben. C. H. Beck, München 2002.

· Abū l-ʿAlāʾ al-Maʿarī: The Epistle of Forgiveness: Volume One: A Vision of Heaven and Hell. Edited and translated by Geert Jan Van Gelder and Gregor Schoeler. Library of Arabic Literature, New York University Press 2013.

· Abū l-ʿAlāʾ al-Maʿarrī: The Epistle of Forgiveness: Volume Two: Hypocrites, Heretics, and Other Sinners. Edited and translated by Geert Jan Van Gelder and Gregor Schoeler. Library of Arabic Literature, New York University Press 2014.

· Zusammen mit Andreas Görke: Die ältesten Berichte über das Leben Muḥammads: Das Korpus ʿUrwa ibn az-Zubair. Darwin Press, Inc., Princeton, N.J., 2008.

· Turandot. Die persische Märchenerzählung, Edition, Übersetzung, Kommentar (zusammen mit Youssef Mogtader), Wiesbaden 2017.

· Arabische Handschriften, Teil 14: Arabische Foliobände der Staatsbibliothek zu Berlin. Franz Steiner Verlag. Stuttgart, 2020.

· „Arabic“, in How Literatures Begin: A Global History. Ed by Joel B. Lande & Denis Feeny. Princeton University Press. Princeton & Oxford 2021.