Mobilität in der Schweiz und in Freiburg i. Breisgau

Lehrveranstaltungen der schweizerischen islamwissenschaftlichen Institute (Bern, Zürich) sowie des Orientalischen Seminars in Freiburg i. Breisgau können für das Studienfach Nahoststudien in Basel grundsätzlich angerechnet werden. Vor Beginn der Veranstaltung sollte jedoch unbedingt einer der beiden Assistierenden des Seminars kontaktiert werden, um Fragen der Modulzugehörigkeit und Anrechenbarkeit zu klären. Veranstaltungen an auswärtigen Universitäten können grundsätzlich nicht belegt werden, weshalb im Rahmen der Veranstaltung eine Bestätigung einzuholen ist. Die Bestätigung zusammen mit einem ausgefüllten Anerkennungsformular muss der Studienadministration zur Prüfung vorgelegt werden, worauf die Kreditpunkte-Vergabe erfolgen kann. Hier finden Sie die von der Phil.-Hist. Fakultät zur Verfügung gestellten Informationen.

Zusätzlich zum Besuch einzelner Kurse eröffnet das schweizerische Mobilitätsprogramm / Swiss Mobility die Möglichkeit, ohne grossen administrativen Aufwand ein bis zwei Semester an einer anderen schweizerischen Universität zu studieren. Sie bleiben an der Heimuniversität immatrikuliert, wo Sie auch die Semestergebühren bezahlen. An der Gastuniversität entrichten Sie dagegen keine Studiengebühren.

Mobilität im Rahmen von EUCOR

Die Universität Basel ermöglicht ihren Studierenden, im Rahmen des EUCOR-Programmes Lehrveranstaltungen an sieben oberrheinischen Universitäten zu besuchen. EUCOR ist die grenzüberschreitende Konföderation der Oberrheinischen Universitäten in Basel, Freiburg, Strasbourg, Karlsruhe und Mulhouse. Mit dem EUCOR-Studierendenausweis können Sie an diesen Universitäten Lehrveranstaltungen besuchen sowie Bibliotheken und andere Einrichtungen benutzen. Wer regelmässig während des Semesters an einer EUCOR-Universität Lehrveranstaltungen besucht, kann sich bezüglich einer Teilrückerstattung der Fahrkosten hier informieren.

Mobilität im Rahmen des Swiss European Mobility Program (SEMP)

Seitdem die Schweiz im Jahre 2014 nicht mehr Teil des EU-Bildungsprogramms Erasmus+ ist, bietet die Swiss European Mobility Program (SEMP) den Ersatzrahmen für Austauschprogramme zwischen der Schweiz und dem europäischen Ausland.

In diesem Kontext bietet das Erasmus Student Network (ESN) in Basel den Ableger einer europaweiten Studierendenorganisation, gegründet zur Unterstützung und Entwicklung des Studierenden-Austausches. Ziel des ESN ist die soziale und persönliche Integration der Austauschstudierenden, um den Aufenthalt möglichst interessant und problemlos zu gestalten. Sie organisiert dazu Begrüssungs-Parties und während des Jahres alle möglichen Veranstaltungen.

Folgende Abkommen im Rahmen von SEMP hat das Seminar für Nahoststudien abgeschlossen:

Istanbul Üniversitesi - Arabistik an der Universität Istanbul

Für BA- und MA-Studierende, Doktorierende und Mitarbeitende des Seminar für Nahoststudien gibt es die Möglichkeit, innerhalb des Swiss-European Mobility Program (Ersatzprogramm für Erasmus+) für ein oder zwei Semester in Istanbul zu studieren. Unser Kooperationspartner in Istanbul ist die Abteilung Arabische Sprache und Literatur am Departement für orientalische Sprachen und Literaturen an der Universität Istanbul.

Der Ursprung der Universität Istanbul liegt in einer islamisch-theologischen Schule (medrese), welche 1453 nach der Eroberung Konstantinopels durch Sultan Mehmed II gegründet wurde. Im Jahre 1846 wurde daraus eine moderne Hochschule (darülfünûn= Haus der Wissenschaften). Das darülfünûn, welches 1933 in İstanbul Üniversitesi umbenannt wurde, unterging während des 19. und 20. Jahrhunderts zahlreiche Reformen. Seine historischen Gebäude repräsentieren zugleich die imperiale wie auch die republikanische Vergangenheit der Universität Istanbul.

Der Unterricht in Arabisch und das Studium des Arabischen gehören zu den ältesten Disziplinen der Universität und waren schon immer Teil des traditionellen Curriculums der islamischen Wissenschaften. Im frühen 20. Jahrhundert etablierte sich das Arabische als klassische und moderne Philologie an der phil.-hist. Fakultät. Während der Nazi-Zeit emigrierten zahlreiche deutschsprachige Orientalisten in die Türkei und nahmen dort Professuren an türkischen Universitäten auf. Einer von ihnen, Prof. Dr. Helmut Ritter, baute das Departement für orientalische Sprachen und Literaturen nach dem Vorbild der europäischen Orientalistik (şarkiyat) auf und vereinte darin die europäisch-orientalistische Methodologie der kritisch-historischen Philologie mit einer „orientalischen“ aber nicht-orientalistischen Studierendenschaft. Dies zeitigte bemerkenswerte Forschung über den reichen Korpus an arabischen Manuskripten in Istanbul.
Heute ist Arabische Sprache und Literatur an der Universität Istanbul das grösste Institut für Arabistik in der Türkei und bildet nicht nur künftige AkademikerInnen auf dem Feld der arabischen Literatur- und Sprachwissenschaft aus, sondern auch Lehrpersonen und ÜbersetzerInnen für Arabisch. Zum Lehrkörper des Instituts gehören nebst türkischen WissenschaftlerInnen auch viele Arabisch-MuttersprachlerInnen. Die wachsende Zahl an syrischen Flüchtenden in Istanbul hat zudem zu einer grösseren Diversität der Studierenden in der Arabistik geführt, was fruchtbare interkulturelle Erfahrungen am Schnittpunkt der türkischen und arabischen Sozialräume möglich macht. Alle türkischen BA-Studierenden ohne vorausgehende Arabischkenntnisse absolvieren zu Beginn ihres Studiums einen einjährigen Intensivkurs (hazırlık) an der Universität Istanbul. Daher ist das sprachliche Niveau der BA-Studierenden höher als dasjenige ihrer KommilitonInnen am Seminar für Nahoststudien in Basel oder an anderen europäischen Universitäten. Es werden jedoch Kurse für arabische Sprache, Dialekte, Literatur und Linguistik auf allen Niveaus angeboten.

Arabistik in Istanbul zu studieren stellt eine einmalige Chance dar, zugleich Sprachkenntnisse in Arabisch wie auch in Türkisch zu verbessern. Studierenden des BA Nahoststudien oder des MA Near & Middle Eastern Studies an der Universität Basel bietet sich dadurch die Möglichkeit, für ein oder zwei Semester im Ausland zu studieren, ohne in ihrer Sprachausbildung zurückzufallen. Die Studierenden werden ermutigt, das breite Spektrum an angebotenen Kursen zu nutzen und nebst den Veranstaltungen der Arabistik auch Kurse anderer Disziplinen, von Politologie bis hin zu Theologie, zu besuchen.

Gelegen in der imperialen „Altstadt“ Istanbuls, trägt die Universität Istanbul zur eindrucksvollen und faszinierenden Atmosphäre ihrer Umgebung bei und gilt als Treffpunkt der vielfältigen türkischen Jugendkulturen. Die Voraussetzungen für eine unvergessliche Lebenserfahrung sind somit auf jeden Fall gegeben.

BA-Studierenden wird geraten, nicht vor dem 4. Studiensemester nach Istanbul zu gehen. Für MA-Studierende sind Arabischkenntnisse auf mittlerem bis gutem Niveau und Türkischkenntnisse auf mittlerem Niveau Voraussetzung. Es wird dringend empfohlen, das Auslandsemester/-jahr frühzeitig zu planen und sich rechtzeitig anzumelden. Bitte setzen Sie sich mit Alexander Balistreri  (alexander.balistreri@clutterunibas.ch) in Kontakt, um weitere Informationen zu erhalten und/oder sich zu registrieren.

The Atatürk Institute for Modern Turkish History, Boğaziçi University, Istanbul 

Das Atatürk Institute für Moderne Türkische Geschichte ist ein zentrales Forschungsinstitut der renommierten Boğaziçi Universität in Istanbul. Jährlich können im Rahmen eines SEMP-Abkommens zwei Studierende aus Basel – Master oder Doktorierende – an dem Austausch teilnehmen.

Die Geschichte der Boğaziçi Universität reicht zurück ins 19. Jahrhundert als sie im Jahre 1863 als privates Robert College gegründet wurde. Im Jahre 1971 wurde sie zur Boğaziçi Universität als private Hochschulen rechtlich nicht mehr möglich waren. 

Das Atatürk Institute für Moderne Türkische Geschichte hat seinen Schwerpunkt in der Forschung und Lehre über das späte Osmanische Reich und die moderne Türkei. Folglich werden dabei auch Regionen wie der Balkan, der Nahe Osten, Osteuropa und Zentralasien berücksichtigt. Das Institut hat neben einer eigenen Bibliothek auch ein eigenes Archiv. 

Das Institut ist international sehr gut vernetzt und bietet regelmässige wissenschaftliche Veranstaltungen wie Workshops und Konferenzen an. Unterrichtsprache ist Englisch. Türkisch-Kurse können am Department für Türkische Literatur und Sprache besucht werden. 

Die Boğaziçi Universität ist in internationalen Rankings regelmässig unter den Hochschulen mit den besten Werten. Der Campus der Universität liegt sehr zentral, direkt am Bosporus. 

Der Besuch der Universität ist sehr zu empfehlen. Es ist eine einmalige Chance einen Einblick in eine türkische Universität zu erhalten und Istanbul kennenzulernen. 

Centrum für Nah-und Mitteloststudien (CNMS), Universität Marburg

Das interdisziplinäre Centrum für Nah- und Mitteloststudien (CNMS) an der Philipps-Universität Marburg ist seit seiner Gründung 2006 eines der ersten Area-Studies-Zentren zum Nahen Osten in Deutschland. Jährlich können im Rahmen eines SEMP-Abkommens insgesamt vier Studierende aus Basel – jeweils zwei BA und zwei MA - an dem Austausch teilnehmen.

Das CNMS besteht aus sieben Fachgebieten: Altorientalistik, Arabistik, Iranistik, Islamwissenschaft, Politik des Nahen und Mittleren Ostens, Semitistik und Wirtschaft des Nahen und Mittleren Ostens. Es werden mehrere BA- und MA-Studiengänge mit unterschiedlichen Schwerpunkten je nach Fachgebiet angeboten. Zudem können Sprachkurse im Arabischen, Türkischen und Persischen besucht werden. 

Das CNMS bietet eine hervorragende Gelegenheit einen Einblick in die Landschaft der deutschen Nahostforschung zu gewinnen. So hat das Centrum eine Reihe von interdisziplinären Forschungsprojekten, u.a. das Merian Centre for Advanced Studies in the MaghrebTransottomanica, Mediating in the Digital Age, sowie das Open Access Journal Middle East - Topics & Arguments (META). 

Department of History, Central European University (CEU), Budapest

Die Central European University (CEU) ist eine sehr renommierte Forschungseinrichtung in Budapest und Wien. Im Jahre 1991 gegründet hat sie ihren Schwerpunkt in der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung und Lehre. 

Jährlich können im Rahmen eines SEMP-Abkommens zwei MA-Studierende der Near and Middle Eastern Studies an dem Austausch mit dem Department of History teilnehmen.

Die Universität ist nach dem Vorbild amerikanischer Universitäten aufgebaut. So ist die Unterrichtssprache English. Sie ist ausserdem die einzige englisch-sprachige Universität in Europa, die sowohl in Europa als auch in den USA akkreditiert ist. 

Das Department of History bietet vier MA-Studiengänge an: Comparative History, Comparative History: From 1500 to the Present Time, History of the Public Sphere, European Master in Women’s and Gender History. 

Zudem verfügt das Department über vier Forschungszentren: Center for Eastern Mediterranean Studies, Center for Religious Studies, Jewish Studies Program und Pasts, Inc. Center for Historical Studies. Besonders das Center for Eastern Mediterranean Studies hat einen Fokus auf die geisteswissenschaftliche Geschichte des östlichen Mittelmeerraumes, u.a. von Themen wie Philosophie im Osmanischen Reich bis zu moderner türkischer Literatur. 

Ein Semester an der CEU ist somit eine einmalige Chance in Europa amerikanische Traditionen in Forschung und Lehre zum Nahen Osten kennenzulernen. 

Mobilität im Rahmen von internationalen Kooperationen

Neben den Austauschmöglichkeiten im Rahmen des Erasmus-Programms, gibt es auch die Option Austauschsemester an internationalen Partneruniversitäten zu verbringen. Diese Abkommen beinhalten nicht automatisch Stipendien, sondern basieren auf einer Eigenfinanzierung. Studiengebühren werden an der Partneruniversität jedoch keine erhoben. Die Universität Basel bietet Stipendien zur Unterstützung an. 

 

University of Tel Aviv, The Department of Middle Eastern and African History 

Die University of Tel Aviv ist mit über 30.000 Studierenden die grösste Universität Israels und gehört zu den weltweit besten Forschungseinrichtungen. Das Department of Middle Eastern and African History und das angeschlossene Moshe Dayan Center for Middle Eastern and African Studies bilden das Herzstück der israelischen Nahostforschung. Das Department hat zwei sich ergänzende Schwerpunkte in der Forschung und Lehre. Einerseits die historische Erforschung des Osmanischen Reiches sowie die Analyse des modernen Nahen Ostens aus sozialwissenschaftlicher Perspektive. Dabei werden sowohl die arabische Welt, die Türkei und Zentralasien beleuchtet. Das Studium ist dabei in einen BA und MA in Middle Eastern Studies gegliedert. Aus Basel können somit BA- und MA-Studierende am Austausch teilnehmen.
Neben dem Arabischen können auch Kurse im Osmanischen, Türkischen und Persischen besucht werden. Auch Hebräisch-Kurse können ausserhalb des Departments gebucht werden.

Das Moshe Dayan Center beherbergt zudem eines der grössten historischen Archive in Israel. 
Schliesslich ist das multikulturelle und mediterrane Tel Aviv auch das gesellschaftliche, künstlerische, und wirtschaftliche Zentrum des Landes.

Gleich an Tel Aviv grenzt Jaffa, das heute zum ältesten Teil der Stadt gehört und arabisch geprägt ist. Ein Aufenthalt in Tel Aviv ist somit eine einmalige Möglichkeit internationale Nahostforschung auf höchstem Niveau kennenzulernen sowie eine Atmosphäre von kultureller und sprachlicher Diversität kennenzulernen. 

Für weitere Informationen zum Austausch steht der Fachverantwortliche am Seminar für Nahoststudien, Alexander Balistreri, Ihnen gerne zur Verfügung.